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Botswana Wildnis

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Blühende Landschaften statt trockener Savanne, Antilopen, Giraffen und Löwen. Wenn du Botswanas Kalahari zur Regenzeit besuchst, kannst du dich auf spektakuläre Natur und einzigartige Begegnungen freuen. Eine Reise zwischen Abenteuer und Luxus.

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Saftiges Gras, Dornbüsche, dichtes Laub an hohen Bäumen. Auf den ersten Blick wähnst du dich im Deception Valley in einem mitteleuropäischen Wald: Wildrosen wiegen sich im Wind, um den Land Rover flattern bunte Schmetterlinge. Nur die ikonische Form der Bäume sieht dann doch mehr nach König der Löwen und afrikanischer Savanne aus.

Während der Regenzeit überrascht Botswanas Kalahari mit sanfter und einladender Natur statt mit Trockenheit und Hitze.

Aber Vorsicht:  Dieses Paradies bewunderst du lieber vom Land Rover aus.

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Die drei jungen Löwenmännchen am Wasserloch jedenfalls wären keine freundliche Gesellschaft. Bis auf wenige Meter fährt der Wagen an sie heran, neugierig schauen sie in Richtung Kamera, bleiben aber friedlich. „Sie haben vor kurzem gefressen“, sagt Safari-Guide Samuel Andy Kasale und deutet auf die vollen Bäuche.

Die drei Großkatzen stehen in der Blüte ihres Lebens. Bald werden sie losziehen und anderen Löwen die Herrschaft über ihre Rudel streitig machen. Ein ewig wiederkehrender Kreislauf, hier in der Wildnis des Central Kalahari Game Reserve.

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Wer in die Natur und Tierwelt der zentrale Kalahari eintauchen will, hat eine abenteuerliche Reise vor sich. Es ist eine der einsamsten Regionen Afrikas.

Botswana ist zwar etwa eineinhalb Mal so groß wie Deutschland. Hier leben aber nur knapp zwei Millionen Einwohner – etwas mehr als in Hamburg. Das Reservat ist größer als Niedersachsen, aber hier ist kaum ein Mensch anzutreffen. Auch Straßen sind Mangelware.

Zum Kalahari Plains Camp fliegen wir deshalb von der Hauptstadt Maun mit einer sechssitzigen Cessna. Nach knapp einer Stunde Flug über die unendlich scheinenden Weiten setzt das weiße Flugzeug auf einer Buschpiste auf. Abenteuer pur.

Zehn Stunden wird unsere Rundfahrt von der Lodge ins grüne Deception Vallay dauern. In dieser Zeit treffen wir nur ein anderes Safari-Fahrzeug.


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Wildtiere ohne Ende

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Geh weg! Dieser Gepard will sich beim Fressen nicht stören lasen.
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Während Menschen in der Kalahari rar gesät sind, gibt es dafür umso mehr ausgefallene Tiere zu sehen. Immer wieder tauchen Steinböcke, Springböcke, Streifengnus oder Herden von Oryx-Antilopen auf.

Dazwischen stehen Sattelstörche, Marabus, Riesentrappen oder Reiher – hin und wieder auch mal ein Strauß.

Aber eigentlich ist das Tal ein Paradies für Jäger. Durch das hohe Gras schleichen Schakale, in einem Gebüsch verspeisen zwei junge Geparden ein Oryx.

Der wahre König im Busch ist aber der Kalahari-Löwe mit seiner schwarzen Mähne. Da blicken selbst die Oryx-Antilopen gespannt aus der Ferne.

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Geh weg! Dieser Gepard will sich beim Fressen nicht stören lasen.
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Das wogende Grasmeer ist ein seltener Anblick. Die meisten Kalahari-Touristen bekommen es nie zu sehen. Sie besuchen Botswana meist in der Trockenzeit – von Mai bis Oktober. Die gilt als beste Besuchszeit für das berühmte Okavango-Delta.

Wer allerdings zur Regenzeit im Januar und Februar kommt, erlebt in der Kalahari ein ausgefallenes Naturschauspiel. Schiefergraue Wolken türmen sich hier über grüner Savanne, mächtige Regenwände stehen am Horizont.

Die Luft ist voller Energie, immer dramatischer werden die Wolkenformationen am Himmel. Bis sich die Spannung in stürmischen Gewittern entlädt.

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Komfort in der Lodge

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Natur-Idylle und luxuriöse Unterkunft schließen sich in den Safari-Lodges nicht gegenseitig aus.
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Die Kalahari mag weit weg vom Trubel der Welt sein. Auf Luxus müssen Reisende aber nicht verzichten. Abends klingt der Tag in einer exklusiven Unterkunft aus.

In den acht Zelt-Chalets mit eigenen Badezimmern, Lounge, Speisesaal und Pool ist von Wüste und Wildnis nichts zu spüren. Den Strom liefert eine Solaranlage.

Eine Übernachtung im Kalahari Plains Camp gibt es von Januar bis Ende Mai für rund 880 Euro pro Person – pro Nacht, versteht sich, dafür inklusive Verpflegung und Game-Drives. Exklusivität statt Masse heißt es hier.

Wo wenige Menschen sind, so die Logik, bleibt mehr Lebensraum für die Wildtiere.

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Natur-Idylle und luxuriöse Unterkunft schließen sich in den Safari-Lodges nicht gegenseitig aus.
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Skorpione im Gras

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Nur kurz in Gefangenschaft. Dieser Skorpion wird gleich wieder freigelassen.
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Einst war die zentrale Kalahari das Land der Buschleute, auch San oder Basarwa genannt. Doch in den 90ern wurden sie durch die Regierung aus dem Reservat vertrieben.

Seit 2006 leben manche von ihnen wieder auf ihrem alten Land, einige arbeiten mit den Safari-Camps zusammen und bieten Bushmen Walks für Touristen an.

Auf diesen spannenden Spaziergängen zeigen sie, wie man Fallen für Springhasen baut, aus ein paar Stöcken ein Feuer entfacht oder welche Hölzer sich zum Bogenbau eignen. Manchmal erwischen sie auch einen neugierigen Skorpion, der sich zu nah an die Reisegruppe heranwagt.

Doch nach einer kleinen Vorführung wird die Beute wieder frei gelassen. Die San entnehmen der Natur nur, was sie zum Leben brauchen. Nichts wird verschwendet.

Die Bushmen Walks sind aber nur ein Teil der Geschichte. Wie die San wirklich leben, erfährt man nicht.

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Nur kurz in Gefangenschaft. Dieser Skorpion wird gleich wieder freigelassen.
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Spuren lesen und Feuer machen

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Feuer aus Stöcken – das geht bei den San am Westrand des Makgadikgadi-Pans-Nationalpark.
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Am Westrand des Makgadakgadi-Pans-Nationalpark liegt das Zeltcamp „Mano a Kwena“ („Zähne des Krokodils“). Die Betreiber arbeiten mit einer Gruppe San zusammen. Hier erklärt Xhamme Xische (24) das Leben des Quxwas-Stammes und übersetzt für seine Kollegen.

Hier wird es nun auch stimmlich ungewöhnlich. Die Khoisansprachen der Kalahari-Ureinwohner bestehen nämlich aus vielen Klicklauten.

Wie immer man auch zu den Bushmen Walks steht: Den San hier machen sie augenscheinlich Spaß. Es wird viel gescherzt, die Stimmung ist locker. Xhamme zeigt auf den Boden, wo die Spuren zeigen, welche Tiere hier in der Nacht unterwegs waren. „Das hier ist unsere Zeitung“, sagt der junge Mann und lacht.

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Feuer aus Stöcken – das geht bei den San am Westrand des Makgadikgadi-Pans-Nationalpark.
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Zwischen Flusspferden und Salzseen

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Was für ein Anblick! Vom Camp aus können wir Flusspferde beobachten.
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Makgadikgadi und der Nxai Pan National Park liegen nordöstlich des Kalahari-Reservats. Hier gibt es es riesige Salzpfannen zu entdecken. In der Regenzeit laufen sie voll und werden zu ausgedehnten Wasserflächen mitten im Grünen.

Dann ist zwar auf vielen Straßen kein Durchkommen mehr, doch überall blüht es und die Tiere sind los. Wir kommen im Camp Meno a Kwena oberhalb des Boteti-Flusses unter.

Vom Zelt aus können wir unten im Wasser oft Flusspferde entdecken oder Antilopen am Ufer bestaunen.

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Was für ein Anblick! Vom Camp aus können wir Flusspferde beobachten.
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Im Park warten etliche Kilometer Piste. Im Allradfahrzeug geht es mit Mphapi Dekaelo (38) in Richtung Norden, zum Nationalpark Nxia Pan.

Auf der offenen Sitzfläche des großen Toyota-Pickups weht uns der Wind ins Gesicht, während wir auf unser Ziel zusteuern: Die berühmten Baines' Baobabs.

Diese Natur-Attraktion konnten schon die ersten Europäer in dieser Region Botswanas bewundern.

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Picknick unterm Riesenbaum

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Tourguide Mphapi Dekaelo unter einem der Baines' Baobabs.
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Die sieben mächtigen Affenbrotbäume stehen am Rande einer großen Salzpfanne. Benannt sind sie nach dem britischen Forschungsreisenden John Thomas Baines (1820-1875), der die Bäume einst malte.

Unter einem der Riesen baut Dakaelo einen kleinen Campingtisch auf. Aber nicht, ohne vorher die Gegend gut nach giftigem, hungrigen oder sonstigem gefährlichen Getier abzusuchen. Heute ist alles ungefährlich – Mittagspause.

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Tourguide Mphapi Dekaelo unter einem der Baines' Baobabs.
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Am Abend im Camp wird wieder klar: Wir sind mitten in der Wildnis. Zusammen mit wilden Tieren. Unser Lager ist nicht umzäunt und nach Einbruch der Dunkelheit darf niemand mehr alleine ins Freie.

In der Nacht zeigt sich der Grund: Ein Löwe durchquert das Lager auf der Suche nach Beute. Sein Brüllen hallt durch die Finsternis, ganz nah.

Zu nah, denken wir schlaflos auf unserem Lager. Das Herz hämmert. Ist der Löwe weit entfernt? Vielleicht nur auf der anderen Seite der Zeltplane? Die Alarmtröte im Zelt beruhigt kaum. Das Abenteuer Wildnis wird plötzlich unfassbar real.

Irgendwann entfernt sich die riesige Raubkatze, ihr Brüllen verhallt in der Nacht. Zurück bleibt die Melodie des Regens auf der Zeltplane.

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Kalahari und Makgadikgadi zur Regenzeit

Botsuana 14.02.2017 52495476
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Anreise: Direktflüge nach Botswana von Deutschland aus gibt es nicht. Mit Zwischenstopp in Johannesburg oder Windhoek geht es nach Maun. Von dort organisieren die Camps den weiteren Transport in die Parks über Land oder per Kleinflugzeug.

Einreise: Deutsche Reisende brauchen für Botswana kein Visum, aber einen Reisepass, der noch mindestens sechs Monate gültig ist.

Übernachtung: Die meisten Safari-Camps sind gehoben bis luxuriös und kosten mehrere hundert Euro pro Nacht. Sie liegen vor allem an den Grenzen der Parks und Reservate. In der Kalahari gibt es einige wenige „Luxury Tented Camps“. Reservierung am besten frühzeitig über das jeweilige Buchungsbüro.

Für Individualreisende und Selbstfahrer gibt es Campingplätze innerhalb der Park- beziehungsweise Reservatsgrenzen.    

Informationen: Botswana Tourism Organisation, Karl-Marx-Allee 91 A, 10243 Berlin, Telefon: 030/42028464

www.botswanatourism.de
Reisehinweise des Auswärtigen Amtes

Botsuana 14.02.2017 52495476
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Übersicht

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Kapitel 1 Die grüne Kalahari

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Drei l%c3%b6wen 1
Kapitel 2 Endlose Weiten

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Kapitel 3 Unterwegs im Busch

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Kapitel 4 Abschiedsnacht mit Löwe

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Botsuana 14.02.2017 52495476
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