Du willst unbedingt mal nach Costa Rica? Wenn die zahlreichen Nationalparks nicht ohnehin schon ein Grund für deine Reise nach Costa Rica sind, solltest du definitiv einen Parkbesuch auf deiner Reiseliste ergänzen. Rund ein Viertel der Landesfläche Costa Ricas steht in Form von Nationalparks, Bio- oder Wildreservaten unter Schutz. Kein Wunder, dass Costa Rica über 950 Vogelarten und 250 verschiedene Säugetierarten beheimatet – und insgesamt rund 6,5 Prozent der weltweiten Artenvielfalt! Was rund um deine Reiseplanung sicher gar nicht so einfach ist? Sich für einen oder mehrere Nationalparks zu entscheiden. Denn vom Dschungel über Vulkane bis hin zum Korallenriff hat jeder der 30 Nationalparks in Costa Rica seine ganz eigenen Highlights. Einige der Parks stellen wir hier vor.
Lagunen, Sümpfe, Mangroven, Nebelwälder – und 46 Kilometer Sandstrand: Der Nationalpark Corcovado im Süden Costa Ricas ist an Vielfalt kaum zu überbieten. Hier liegt der größte Tieflandregenwald Mittelamerikas, indem sich zahlreiche Tier- und Pflanzenarten wohlfühlen: Im Nationalpark wachsen 500 verschiedene Baumarten. Außerdem leben hier etwa 6000 Insektenarten und 367 verschiedene Vogelarten, wie zum Beispiel die leuchtend roten Aras, was 2,5 % der weltweiten Biodiversität ausmacht. Zudem erwarten dich zahlreiche Amphibien, Reptilien, Süßwasserfische und Säugetiere – darunter Jaguare und Tapire. Wer den Corcovado besuchen möchte, braucht einen Führer, denn auf eigene Faust kann man den Nationalpark nicht erkunden. Im Nationalpark gibt es fünf verschiedene Rangerstationen, wie beispielsweise San Pedrillo, Sirena oder La Leona, an denen du zum Teil auch rustikale Campingplätze findest. Tipp: Den Nationalpark kannst du nicht nur zu Fuß, sondern auch mit dem Boot erkunden.
Wolltest du schon immer einmal Wale oder Delfine beobachten? Im Nationalpark Marino Ballena hast du die beste Gelegenheit dazu: Von Juli bis Oktober treffen sich hier die Buckelwale zur Paarung und Geburt. Auch Fleckendelfine, Große Tümmler, Hammerhaie oder Papageienfische lassen sich ab und zu in den Buchten des Nationalparks blicken. Ganz im Zeichen des Wals steht auch der Strand: Er hat die Form einer Walflosse, auf der man bei Ebbe ziemlich weit ins Meer laufen kann. Von dort aus bietet sich ein traumhafter Ausblick auf die Küste. Ein weiteres Highlight des Nationalparks ist ein Korallenriff, an dem du von Dezember bis Juli schnorcheln kannst.
Vogelliebhaber aufgepasst: Mehr als 260 Vogelarten leben in diesem Nationalpark, darunter Quetzzale, Sperber und Smaragdtukane. Auch schwarze, rabenähnliche Stirnvögel nisten hier. Ihre Nester hängen wie ein Pendel in den Bäumen. Der Park liegt südöstlich von San José und ist mit dem Auto von der Hauptstadt aus in etwa 1,5 Stunden zu erreichen. Charakteristisch für den Park sind die undurchdringlichen Regen- und Nebelwälder. Hier findet man uralte Eichen- und Erlenwälder. Auch die Flüsse, die sich durch den Nationalpark schlängeln, stehen unter Naturschutz – sie versorgen San José mit Wasser. Der Park lässt sich am besten bei einer Wanderung erkunden. Tipp: Wer den Park besucht, sollte dies mit einem Naturführertun und seine Regensachen nicht vergessen – der Tapantí Nationalpark liegt in einer der regenreichsten Gegenden Costa Ricas.
Manuel Antonio ist wohl der bekannteste Nationalpark Costa Ricas – wenn auch der kleinste. Hier findest du nicht nur traumhafte Strände, sondern auch Regenwälder und sogar Korallenriffe. Den Park kannst du auf verschiedene Weisen erkunden: Ganz klassisch bei einer Wanderung, oder aber etwas außerhalb auch auf dem Wasser beim Rafting, aus der Luft, gut gesichert am Drahtseil einer Zipline und auf dem Pferd bei einem geführten Ausritt. Beim Erkunden des Parks entdeckst du mit etwas Glück Gürteltiere, Nasenbären und andere Tierarten sowie Pflanzen, die du nur als Zimmerpflanze kennst, Orchideen zum Beispiel. Tipp: Plane ausreichend Zeit ein für den Parkbesuch – so kannst du den Tag gemütlich an einem der wunderschönen Strände ausklingen lassen.
Dieser Nationalpark im Nordosten Costa Ricas ist international bekannt für seine „Tortugas“ – was Schildkröten bedeutet: In Tortugero befindet sich der größte Niststrand der Grünen Meeresschildkröten in der westlichen Hemisphäre. Rund zwei Drittel der Parkfläche sind Meeresgebiet, die Landfläche wird von zahlreichen Flüssen und Bächen durchzogen. Wer mit dem Kajak oder einem Elektroboot durch die Kanäle gleitet, entdeckt mitunter Faultiere, Krokodile oder Flussschildkröten. Tipp: Besuche den Nationalpark zur Brutzeit der Grünen Meeresschildkröte zwischen Juli und Oktober. Mit einem Guide geht es nachts an den Strand, um die riesigen Schildkröten bei der Suche nach einem Platz für ihre Eier zu beobachten.
1968 brach der Vulkan Arenal aus und ist bis 2010 ruhend aktiv gewesen. Manchmal siehst du noch heute etwas Rauch aus dem Krater austreten, was an den Fumarolen am Gipfel, hauptsächlich bestehend aus Wasserdampf und sehr geringen Mengen an Gasen wie Schwefeldioxid (SO2), liegt. Warum sich ein Besuch lohnt? Die Landschaft um den Vulkan ist vom Ausbruch geprägt, so entstanden zum Beispiel einzigartige Gesteinsfelder. Auf kurzen Wanderwegen erkundest du die Gegend rund um den Arenal, die zum Teil von einem großen Regenwald geprägt ist. Egal ob beim Wandern, von den Hängebrücken des Parks aus oder an der Zipine, im Regenwald gibt es einiges zu entdecken. Hier leben ganz unterschiedliche Tiere, darunter Ameisenbären und Papageien. Beeindruckend sind die wilden Orchideen, Farne und viele andere exotische Pflanzen.
Wer den Cahuita Nationalpark besucht, sollte die Taucherbrille nicht vergessen – oder sich zumindest vor Ort eine ausleihen! Denn das Highlight des Nationalparks ist das Korallenriff, das einen großen Teil der Parkfläche einnimmt. Das Riff wurde bei einem Erdbeben 1992 schwer beschädigt, dennoch kannst du am Riff noch hervorragend schnorcheln. Du gleitest vorbei an Seeanemonen, Schwämmen, Fächerkorallen, verschiedenen Tropenfischen und Krabben und mit etwas Glück siehst du auch Meeresschildkröten – oder sogar Delfine. Tipp: Auch der Regenwald im Nationalpark mit seinen Mangroven, Drachenblutbäumen und Kokosnusspalmen ist einen Besuch wert! Nach einer ausgiebigen Wanderung lässt du den Tag an einem der traumhaften weißen Sandstrände ausklingen.
Der Palo Verde Nationalpark ist eines der größten Tierschutzgebiete Mittelamerikas! Kein Wunder, dass hier Tausende von Wasservögeln leben. Die über 250 verschiedenen Arten von Zug- und Strandvögeln fühlen sich hier besonders wohl, denn Feuchtgebiete machen etwa die Hälfte der Parkfläche aus. Das Gebiet des Nationalparks ist enorm vielfältig und durchzogen von Laubwäldern, Grasland, Mangroven und viele weitere Landschaften. In Palo Verde wachsen 750 verschiedene Pflanzenarten. Außerdem leben hier verschiedene Schlangenarten, darunter die Boa Constrictor sowie Leguane, Alligatoren und Krokodile. Letztere können mitunter bis zu 5 Metern lang werden! Du hast noch nicht genug vom Tiere beobachten? Besuche die Isla Pájaros mit dem Boot – hier nisten unterschiedliche Vogelarten.
Mehr erfahren über den Nationalpark Palo Verde.